Das Projekt AutPeer wird von der Hochschule München durchgeführt und läuft von Januar 2024 bis November 2025. Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, zielt es darauf ab, Peer-Beratung in den acht Autismus-Beratungsstellen Bayerns einzuführen und zu etablieren.
Was ist Peer-Beratung?
Was ist Peer-Beratung?
Peer-Beratung ist eine Form der Unterstützung, bei der Menschen mit ähnlichen Lebenserfahrungen einander helfen. Im Kontext des Autismusspektrums bedeutet dies, dass autistische Menschen von anderen autistischen Personen beraten werden, die ihre Herausforderungen und Perspektiven aus eigener Erfahrung kennen. Dieser Austausch auf Augenhöhe schafft eine Vertrauensbasis, da die Peer-Berater:innen oft besser nachvollziehen können, was ihre Gesprächspartner:innen erleben.
Die Peer-Beratung ist nicht nur eine wertvolle Ressource für Informationen und Orientierung, sondern trägt auch wesentlich dazu bei, die Selbstbestimmung der Ratsuchenden zu fördern. Durch den Dialog werden Wege aufgezeigt, wie alltägliche Herausforderungen bewältigt, Ressourcen genutzt und individuelle Stärken besser eingesetzt werden können. Dabei bietet Peer-Beratung Unterstützung, die nicht belehrend ist, sondern gemeinsam mit den Ratsuchenden nach Lösungen sucht.
Darüber hinaus bietet Peer-Beratung die Möglichkeit, soziale Isolation zu verringern und das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken. Gerade für autistische Menschen, die häufig mit Barrieren in der Kommunikation oder im Zugang zu Unterstützungssystemen konfrontiert sind, kann diese Art der Beratung eine wertvollePeer-Beratung ermöglicht autistischen Menschen, sich mit anderen autistischen Personen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Diese Beratungsform fördert den Dialog auf Augenhöhe, stärkt die Selbstbestimmung und schafft eine wertvolle Unterstützung im Alltag. Ergänzung oder Alternative zu traditionellen Beratungsangeboten darstellen.
Ziele von autPeer:
- Entwicklung eines praxisorientierten Rahmenkonzepts für Peer-Beratung.
- Erstellung eines Schulungscurriculums für Peer-Berater:innen.
- Definition der benötigten Kompetenzen und Funktionen von Peer-Berater:innen.
- Empfehlungen für die barrierefreie Einführung und Integration von Peer-Beratung in Beratungsstellen.
Partizipativer Ansatz
Das Projekt wird gemeinsam mit autistischen Personen, Peer-Berater:innen, Fachkräften und Angehörigen umgesetzt. In Interviews, Gruppendiskussionen und Arbeitsgruppen werden Bedarfe, Herausforderungen und Erwartungen an die Peer-Beratung untersucht. Ein trialogisch besetzter Beirat begleitet den gesamten Prozess.
Rolle von autSocial e.V.
autSocial e.V. unterstützte das Projekt AutPeer, indem verschiedene Mitglieder aktiv an den Arbeits- und Fokusgruppen teilnahmen. Dabei konnten sie ihr Wissen und ihre praktischen Erfahrungen als autistische Personen und Peer-Beratende in die Projektarbeit einbringen. In den Fokusgruppen für Peer-Beratende aus dem Autismusspektrum wurden zentrale Themen wie Barrierefreiheit, Kompetenzen und Herausforderungen in der Peer-Beratung diskutiert. Zudem beteiligten sich Mitglieder von autSocial e.V. an der Diskussion der vorläufigen Rahmenkonzeption in gemischt besetzten Arbeitsgruppen, die gezielt Perspektiven von Autist:innen, Peer-Beratenden, Fachkräften und Angehörigen vereinten, um praxisorientierte und partizipative Ergebnisse zu erzielen.
Der Verein autSocial e.V. ist ein Pionier auf dem Gebiet der Peer-Beratung und setzt sich bereits seit 2010 aktiv für diese Form der Unterstützung ein. Durch langjährige Erfahrung in der Beratung von und durch autistische Menschen hat der Verein ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen seiner Zielgruppe entwickelt. Mit diesem Know-how trägt autSocial e.V. dazu bei, Peer-Beratung kontinuierlich zu verbessern, barrierefrei zu gestalten und in der Gesellschaft stärker zu verankern.