AUT*CIA: Chancengleichheit für Frauen mit Autismus im Arbeitsleben

Das Forschungsprojekt AUT*CIA (Chancengleichheit von schwerbehinderten Frauen mit HFA/AS im Arbeitsleben) setzt sich gezielt für die Verbesserung der beruflichen Teilhabe von Frauen mit hochfunktionalem Autismus (HFA) oder Asperger-Syndrom (AS) ein. Obwohl autistische Frauen oft gut ausgebildet sind, stehen sie in der Arbeitswelt vor besonderen Herausforderungen, die ihre berufliche Integration erschweren.

Internationale und nationale Studien zeigen, dass autistische Frauen noch stärker benachteiligt sind als Männer mit Autismus. Erwartungshaltungen am Arbeitsplatz, Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie mangelnde Sensibilisierung für ihre spezifischen Bedarfe führen häufig zu Belastungen, die den beruflichen Einstieg und die langfristige Beschäftigung erschweren. AUT*CIA möchte Hürden abbauen und Unternehmen, Einrichtungen sowie Kostenträger sensibilisieren, um eine gleichberechtigte Teilhabe autistischer Frauen am Arbeitsleben zu ermöglichen.

AUT*CIA erforscht, welche Unterstützungsmöglichkeiten Frauen mit HFA/AS benötigen, um nachhaltig und selbstbestimmt am Arbeitsleben teilzuhaben. Ziel ist es, praxisorientierte Maßnahmen zu entwickeln und bestehende Unterstützungsangebote zu verbessern.

Das Projekt fokussiert sich auf:

  • Erkenntnisgewinn: Analyse der Lebens- und Arbeitssituation schwerbehinderter Frauen mit HFA/AS.
  • Digitalisierung: Untersuchung der Chancen für eine selbstbestimmte berufliche Tätigkeit.
  • Vereinbarkeit: Erforschung von Berufstätigkeit im Kontext familiärer und anderer Aufgaben.
  • Optimierung: Weiterentwicklung bestehender beruflicher Unterstützungsmaßnahmen.
  • Sensibilisierung: Förderung des Verständnisses in sozialen und rehabilitativen Einrichtungen für die Bedarfe autistischer Frauen.

AUT*CIA wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanziert und lief von 01.04.2022 bis 31.12.2024. Es wurde durchgeführt von dem B.B.W. St. Franziskus Abensberg, dem Integrationsfachdienst (IFD) Nürnberg und dem Berufsförderwerk (BFW) Hamburg. Begleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Matthias Dalferth (OTH Regensburg) und einer Gruppe von Berater:innen aus dem Autismus-Spektrum.

Das Projekt wurde übrigens 2023 auf der WTAS (Wissenschaftliche Tagung Autismus-Spektrum) mit dem Posterpreis der Wissenschaftlichen Gesellschaft Autismus-Spektrum (WGAS) ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt exzellente wissenschaftliche Arbeiten, ihre Präsentation und Gestaltung.

Die Rolle von autSocial e.V.

Im Projekt AUT*CIA war autSocial e.V. durch Dr. Imke Heuer, ein Mitglied des Vereins, aktiv im Projektbeirat vertreten. Als Expertin für die Bedarfe autistischer Frauen brachte Dr. Heuer wertvolle Impulse ein, unterstützte die Entwicklung von Fragebögen und lieferte detailliertes Feedback zur Projektwebsite sowie zu Informationsmaterialien. autSocial e.V. engagierte sich darüber hinaus bei der Verbreitung der Umfrage und des Interviewaufrufs, um möglichst viele betroffene Frauen zu erreichen. Zusätzlich förderte der Verein die Bekanntheit des Projekts durch die Bewerbung von Veranstaltungen. Mit diesem Einsatz trug autSocial e.V. dazu bei, praxisorientierte Maßnahmen für die Verbesserung der beruflichen Teilhabe von Frauen mit hochfunktionalem Autismus oder Asperger-Syndrom zu entwickeln und die Sichtbarkeit ihrer spezifischen Herausforderungen zu erhöhen.

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