Selbsthilfegruppen: Gemeinsam stark
autSocial e.V. bietet die folgenden Selbsthilfegruppen (SHG) an:
- Autist*innen und Gerechtigkeit
- Online Selbsthilfegruppe für Autismus (zusammen mit Aspies e.V.)
- Der Rote Knoten
- Der Rote Knoten – Müttergruppe
- Der Rote Knoten – online
- Der rote Knoten Original (Vor Ort in Hamburg) wurde 2024 vorläufig wegen Fehlen einer Leitung geschlossen.
Falls Du weitere Angebote suchst, kannst Du Dich an die Online-Beratung von KISS Hamburg oder an das
Selbsthilfetelefon 040 39 57 67 bzw. an vergleichbare Stellen in Deinem eigenen Bundesland zu wenden.
Warum Selbsthilfegruppen?
Selbsthilfegruppen sind wertvolle Begegnungsorte für Menschen mit ähnlichen Erfahrungen und Anliegen. Besonders im Bereich des Autismusspektrums bieten sie eine Plattform für Austausch, Verständnis und Unterstützung. Der regelmäßige Kontakt mit Gleichgesinnten kann Isolation verringern, das Selbstwertgefühl stärken und neue Perspektiven eröffnen. Sie sind eine unverzichtbare Ergänzung zum professionellen Gesundheits- und Sozialsystem.
Die Rolle von Selbsthilfegruppen für Menschen im Autismusspektrum
Menschen im Autismusspektrum profitieren von Selbsthilfegruppen, indem sie:
- Gemeinschaft erfahren: Selbsthilfegruppen schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit und bieten eine sichere Umgebung, in der eigene Besonderheiten verstanden und akzeptiert werden.
- Emotionale Unterstützung erhalten: Der Austausch hilft, Belastungen zu reduzieren und ein Gefühl der Erleichterung zu schaffen.
- Erfahrungen teilen: Der Austausch von individuellen Strategien zur Alltagsbewältigung ist oft anregend und unterstützt die Entwicklung neuer Ansätze.
- Wissen erweitern: Gruppen bieten oft Zugang zu Spezialwissen und praktischen Tipps rund um spezifische Herausforderungen im Alltag.
- Persönliche Entwicklung fördern: Durch das Teilen von Erfahrungen und das Erhalten von Feedback können neue Perspektiven gewonnen werden.
- Netzwerke aufbauen: Kontakte zu anderen Betroffenen und oder Organisationen fördern ein hilfreiches soziales Netz.
Herausforderungen und Chancen
In der heutigen Zeit, geprägt von zunehmender Digitalisierung und wechselnden gesellschaftlichen Bedürfnissen, entwickeln sich auch Selbsthilfegruppen stetig weiter. Besonders Online-Formate ermöglichen eine breitere Teilnahme und erleichtern den Zugang für viele Autist:innen. Gleichzeitig bleibt der persönliche Austausch in präsenten Treffen ein essenzieller Bestandteil für das Gefühl von Verbundenheit.
Ein zentrales Anliegen der Selbsthilfe ist es, sowohl Betroffene als auch deren Angehörige zu stärken. Themen wie Neurodivergenz und die Rechte von Menschen mit Behinderungen rücken zunehmend in den Fokus, was die gesellschaftliche Relevanz dieser Gruppen betont.
Selbsthilfegruppen und Neurodiversität
Die Idee der Neurodiversität – die Anerkennung neurologischer Vielfalt als wertvollen Teil des Menschseins – hat ihren Ursprung in autistischen Communities. Selbsthilfegruppen spielen eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung und Verbreitung dieses Konzepts. Sie bieten Raum für Empowerment, politische Mitbestimmung und die Entwicklung neuer Lösungsansätze.
Wie finde ich eine passende Gruppe?
Die Suche nach einer passenden Selbsthilfegruppe kann über regionale Selbsthilfekontaktstellen (KISS, SEKIS), Portale wie NAKOS oder spezialisierte Vereine wie Aspies e.V. oder auch autSocial e.V. erfolgen. Wenn eine Gruppe vor Ort gesucht wird sind die Selbsthilfekontaktstellen besonders hilfreich da diese Kontaktstellen regional organisiert sind. Es ist also hilfreich im Netz nach dem Begriff „Selbsthilfekontaktstelle“ plus Deinen Wohnort oder die nächstgrößere Stadt oder Dein Bundesland zu suchen.
- NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe): https://www.nakos.de/
- Hamburg
- KISS Hamburg: https://www.kiss-hh.de/
- Moderiert Selbsthilfegruppe in Hamburg: https://autismus-institut.de/gruppenangebote/moderierte-selbsthilfegruppe/
- KISS Stuttgart: https://www.kiss-stuttgart.de/
- Aspies e.V.: https://aspies.de/adressen-anlaufstellen/shgs/
Wichtig ist, eine Gruppe zu wählen, in der Du Dich wohl und verstanden fühlt. Niemand nimmt es Dir übel, wenn Du nach ein paar Treffen die Gruppe wechselst.
Keine passende Gruppe gefunden? Selbst gründen!
Selbst eine Selbsthilfegruppe gründen
Falls keine passende Selbsthilfegruppe gefunden wird, besteht die Möglichkeit, selbst eine zu gründen. Selbsthilfekontaktstellen bieten hierzu umfassende Unterstützung an, von der Erstberatung über die Vermittlung von Räumlichkeiten bis hin zu praktischen Tipps zur Organisation. Sie stehen auch bei Fragen zur Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit zur Seite. Eine eigene Gruppe zu gründen, ermöglicht es, spezifische Themen und Bedürfnisse direkt zu adressieren und eine maßgeschneiderte Gemeinschaft aufzubauen.
Fazit
Selbsthilfegruppen sind Orte der Begegnung, des Austauschs und des Wachstums. Für Menschen im Autismusspektrum stellen sie eine wichtige Ressource dar, um Herausforderungen zu meistern und eigene Stärken zu entdecken. Die Arbeit dieser Gruppen trägt wesentlich zur Gesellschaft bei und sollte entsprechend gefördert werden.